Sprung über dem Gefängnis “Bellavista” in Medellín /Kolumbien am 15.12.2006
Nun hat es tatsächlich beim fünften Versuch seit dem Jahr 2000 geklappt und das Versprechen zurück zu kommen ist eingelöst. Damals sollte zum Abschluss des Guinnessbuchrekord (Fallschirmabsprung als erster Mensch über allen sieben Kontinenten) ein Sprung in das berühmte Gefängnis Bellavista in Medellin/Kolumbien, als Südamerika-Sprung stattfinden. Bedingt durch einen Revolte, die ein paar Tage vor meiner Ankunft im weit entfernten Bogota ausbrach wurde die Genehmigung zur Landung im Gefängnis kurzfristig in einen Landung im Zentrum von Medellin umgewandelt. Meine Besuche der Gefangenen damals, die von Prison Fellowship International (PFI), einer christlich –humanitären Gefangenenhilfsorganisation, betreut wurden, hatte mich echt berührt. Ich versprach zurück zu kommen und den Sprung für sie zu machen. Zusammen mit Tobias Merckle Geschäftsführer von PFI Deutschland und Leiter von PRIMA e.V. versuchten wir all die Jahre den Sprung zu realisieren. Dank seines unermüdlichen Engagement flog ich dann am 13.12.2006 nach Medellin mit der Nachricht im Gepäck, dass alle Genehmigungen erteilt sind und dem Sprung ins Gefängnis nichts mehr im Wege steht. Nach fast 24-stündiger Reise über Paris und Miami kam ich dann endlich in Medellin an, aber leider ohne Gepäck, in dem auch mein Fallschirm war. Als ich dann am Flughafen von Tobias Merckle, der schon zwei Tage früher angereist war und von Lacides Hernanz dem Präsident von PFI Kolumbien und Pastor im Gefängnis Bellavista, empfangen wurde, war die Wiedersehensfreude groß. Getrübt wurde diese jedoch von der Nachricht, dass am heutigen Tag die Genehmigung von einem Sprung IN das Gefängnis in einen Landung VOR dem Gefängnis gewandelt wurde. So ist das nun mal in Kolumbien. Am nächsten Tag, ein Tag also vor dem großen Sprung, stand dann ein Besuch im Gefängnis von Itaqui an. Einem Hochsicherheitsgefängnis, in dem wir mit einem der höchsten Führer der Paramilitärs zusammentrafen, der sich sehr für den Friedensprozess in Kolumbien einsetzt. Nach einigen Sicherheitschecks, der Unterschrift per Fingerabdruck (!) und einigen Eisentüren kamen wir schließlich in eine Art Appartement. Bedingt durch den hohen Rang dieser Person waren ihm und einigen wenigen anderen ein sehr hoher Standard in diesem Gefängnis gewährt. Für mich auch kaum zu glauben, dass er mit PC, Fax und Telefon ausgestattet war. Es war eine sehr interessante Begegnung mit diesem älteren Herrn.
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